Vaszary, János Karneval
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János Vaszary studierte an der Mintarajz-Schule bei den Meistern Bertalan Székely und János Greguss und setzte seine Studien anschließend in München fort. Unter dem Eindruck einer dortigen Ausstellung von Jules Bastien-Lepage ging er nach Paris und schrieb sich an der Académie Julian ein. Obwohl Simon Hollósy und die um ihn gruppierten Maler der Künstlerkolonie Nagybánya starken Einfluss auf ihn ausübten, blieb seine Malerei sein ganzes Leben lang französisch inspiriert.
Vaszary arbeitete überwiegend als Maler, schuf jedoch auch Grafiken und Gobelins. Dank seines hervorragenden Farbgefühls sowie seiner zeichnerischen und kompositorischen Fähigkeiten gilt er als einer der bedeutendsten ungarischen Maler im kunsthistorischen Kanon, der auch international anerkannt ist.
In seinem Aquarell Farsang („Fasching“ / „Karneval“) beobachten wir eine feiernde Gruppe. Wie der Titel zeigt, tanzen die Paare, die den Karneval feiern, ausgelassen und unbeschwert. Eine maskierte Figur, die an einen Zirkusclown erinnert, bleibt jedoch außen vor – sie steht nur da und blickt aus dem Bild heraus. Die mit kräftigen, schwungvollen Linien gezeichnete Komposition verströmt ein Gefühl der Sorglosigkeit. Ihre leuchtenden Farben und ihre Lebensfreude übertragen sich auch auf den Betrachter, der sich von Kummer und Sorgen befreit fühlen und die Welt – im wahrsten Sinne des Wortes – farbenfroher sehen kann.
Farsang, das den Einfluss der französischen Impressionisten und Fauves widerspiegelt, entstand in jener Epoche, die wir als die „glücklichen Friedensjahre“ bezeichnen. Mit diesem Bild hält Vaszary diesen „Moment“ fest – die heitere Seite des Lebens. Gleichzeitig steht die auffälligste, größte Figur, der Clown, am Rand und bleibt lediglich Beobachter.
Es ist bekannt, dass das Gemälde auf der Vaszary-Gedenkausstellung von 1961 in der Ungarischen Nationalgalerie gezeigt wurde, wo es im Katalog unter der Nummer 205 verzeichnet war.



