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Gyulai, Líviusz

Lebenslauf

Biographie

Líviusz Gyulai wurde am 2. Dezember 1937 in Barót, in Siebenbürgen geboren. Er wuchs mit seiner Mutter auf, in 1944 jedoch musste sie nach Ungarn fliehen und übergab ihren Sohn in die Obhut naher Verwandter. Erst 1946 konnte er seiner Mutter nach Sopron folgen. Zunächst war er nur Dauerbesucher in der örtlichen Bibliothek, später half er dort auch aus. Hier sah er zum ersten Mal Gustav Dorés Schnitte und Verne-Illustrationen.

Bald beginnt er in dem Künstlerkreis um Ernő Ágoston regelmässig zu zeichnen. 1952 setzt er sein Studium im Gymnasium für Feine Künste in Budapest fort und wird 1956 an die Hochschule für Feine Kunst aufgenommen, wo er an dem Wiederaufbau der Grafikerwerkstatt teilnimmt. Während seiner Studienjahre schliesst er gute Freundschaft mit Aurél Bernáth. Im Jahre 1962 schliesst er sein Studium im Fach Grafik ab, mit János Kmetty als sein Meister.

Líviusz Gyulais Werke sind geprägt durch ironische Darstellungen voller Humor, er erzählt von einer längst vergangenen Zeit. Seine detailliert gezeichneten Graphiken, die sehr gut die mittelalteriche Holzschnitttechnik und die moderne Montagetechnik verbinden können, schaffen eine eigene Phantasiewelt in den Augen des Betrachters. Die Drucke, welche an alte Postkarten und Lithographien um die Jahrhundertwende erinnern, stellen einfache menschliche und tierische Charaktere an unterschiedlichen historischen Orten dar.

Andere Bilder zeigen eine phantasiereiche Karnevalsstimmung, italienische Rokoko und englische Bürgergesellschaften dar, Kostume des 19. Jahrhunderts und Unterhaltungsformen, Lebensfreude und Ironie. Die literarischen Illustrationen sind pikanten, z.T. etwas frivol. An anderer Stelle sind wohlbekannte literarische Figuren oder Märchenhelden zu sehen, mit ihren Aufgaben und ihrem Schicksal. Die Bilder zeigen zugleich die Nostalgie und das Groteske. Ein Milieu, als Modell gedacht, mit seinen eigenen kleinen Unvollständigkeiten. Die Werke vermitteln das Lebensgefühl einer Epoche doch zugleich auch eine Art romantische Sehnsucht.  

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