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Rom und die Grand Tour | Reise, Entdeckung und Erinnerung in der Ewigen Stadt

2025. September 18. - Oktober 19.

Rom und die Grand Tour – Reise, Entdeckung und Erinnerung in der Ewigen Stadt anlässlich des Heiligen Jahres

Vom 17. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war Rom das geistige und physische Zentrum der Grand Tour – jener Studienreise, die junge Adelige, Künstler und Intellektuelle aus ganz Europa unternahmen. Die Ewige Stadt war weit mehr als nur eine Station: Sie erschien als lebendiges Palimpsest, in dem Antike, Renaissance, Barock und Moderne zu einem einzigartigen kulturellen Erlebnis verschmolzen.

Für die Besucher war Rom zugleich Mythos und Wirklichkeit. Der Mythos beschwor die Stadt der Kaiser, Märtyrer und künstlerischen Genies, während die Wirklichkeit eine vielschichtige Metropole offenbarte – teils verfallen, teils voller Leben –, reich an Ruinen, Meisterwerken, Bibliotheken, Akademien und einer kosmopolitischen Gemeinschaft von Gelehrten und Künstlern. Jeder Schritt bedeutete eine Begegnung mit der Erinnerung: vom Forum und dem Pantheon bis zur Sixtinischen Kapelle, zu Raffaels Stanzen und zu den theatralischen Plätzen Berninis.

Der Aufenthalt in Rom wurde so zu einer wahren kulturellen Initiation. Goethe, Byron, das Ehepaar Shelley, Chateaubriand und Stendhal verbrachten hier Monate mit Studium, dem Kopieren von Skulpturen und der Teilnahme am geistigen Leben der Stadt. Ihre Tagebücher und Briefe wurden zu berühmten Zeugnissen ihrer Epoche, während wohlhabendere Reisende Bücher, Drucke und Kunstwerke sammelten, die später den Grundstock großer europäischer Sammlungen bildeten.

Auch die Kunst selbst erblühte in diesem Dialog. Piranesi mit seinen visionären Radierungen, Panini und Joli mit prachtvollen Veduten sowie Canova, Ingres und Kauffmann mit ihrer neuen Sicht auf die Antike trugen alle zur Entfaltung des Klassizismus bei, der weit über Rom hinaus eine ganze Epoche prägte. Das Sammeln und Bewahren von Antiken schuf zugleich ein neues Bewusstsein für das kulturelle Erbe und führte zur Entstehung der modernen Museen.

Unsere mit einem Verkauf verbundene Kabinettausstellung präsentiert ausgewählte Zeichnungen, Gemälde und Stiche des 18. und 19. Jahrhunderts, die das Staunen und die Selbstreflexion der Reisenden sichtbar machen. Eines der außergewöhnlichsten Werke ist zum Beispiel eine nach einer Zeichnung von Antonio Canova (1757-1822) entstandene Arbeit, gestochen von Angelo Testa (1775–1830) („Die mit Köchelchen spielenden Mädchen »“), oder Franz Knebel II (1801–1877) – „Foro Boario“, die wir erstmals in Ungarn zeigen. Die anlässlich des seltenen Heiligen Jahres präsentierte Schau lädt dazu ein, Rom erneut als Ort des Dialogs zwischen Reise, Kunst und Erinnerung zu entdecken.

In der heutigen unruhigen Mobilität bleibt die Grand Tour ein kraftvolles Beispiel für eine langsame, tiefe und bewusste kulturelle Erfahrung.

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